_ Forum in deutscher Sprache  
Herzlich Willkommen!
Hier kannst Du Postings in deutscher Sprache stellen.  
Re:  Unterwassertorpedorohre
Posted by: Helmut Lepper ()
Date: August 07, 2003 11:34AM

Hallo David,

Die Blücher wurde im April 1940, in der „Döbrak-Enge“, die von der Festung Oscarsborg und deren „Töchtern“ beherrscht wurde, schwer beschädigt.

Infolge der Schäden sank sie nach weniger als 3 Stunden. Artillerietreffer hatten die Feuerlöscheinrichtungen und die Nachrichtenübermittlung vom Vorschiff zum Achterschiff praktisch lahm gelegt. Jedenfalls war die Feuerbekämpfung erheblich erschwert. Dies auch deshalb, weil die Besatzung in der Schadensbekämpfung unzureichend ausgebildet war. Von der unfähigen Schiffsführung ganz zu schweigen.

Den Rest bekam das Schiff durch die Torpedobatterie auf Nord-Kaholmen (unter der Adresse des CIA gibt es ausgezeichnete Karten von der Gegend).

Auszug aus einer norwegischen Internetseite:

“Oscarsborg outside Oslo, and Bergen each had a static torpedo battery. The one at Bergen was unmanned at the 9th April, but the one at Oscarsborg was responsible for sinking the heavy cruiser Blücher. The batteries each had three tubes for 45cm Torpedoes. The 45cm Torpedoes were of Norwegian design and manufacture.”

Es kann sinnvoll angenommen werden, dass es sich dabei um Whitehead-Modelle aus der Zeit des ersten bzw. kurz nach dem ersten Weltkrieg handelt. Also nicht unbedingt die neueste Technologie. Das war auch nicht nötig.

Das Bauwerk mit dem Rohrsatz war nicht unter der Vorgabe einer schnellen Möglichkeit nachzuladen konstruiert. Reservetorpedos lagerten in vom Raum mit dem Rohrsatz getrennten Kasematten. Die mechanische Ausstattung mit Transportwagen und Hebezeugen war veraltet. Zum Zeitpunkt des versuchten Passierens der Blücher befanden sich mit einiger Wahrscheinlichkeit keine gefechtsklaren Torpedos – außer jenen in den Rohren – in der Batterie.


Jedenfalls hätte das Nachladen unter den gegebenen baulichen Bedingungen kaum weniger als 5 Stunden gedauert. Trotz des kleinen Kalibers und demzufolge vergleichsweise geringen Torpedogewichtes.

Die Norweger hatten Nachladen aber nicht nötig. Der Fjord ist an der besagten Stelle kaum 1000 m breit. Vorbeischießen aus fest montierten Rohren ist sogar for a drunken sailor impossible.

Nicht von ungefähr wurde ein Rohrsatz mit drei Rohren verwendet. Zwei Sprengkörper als „Erstschlag“, davon ein kalkulierter Blindgänger. Ein weiterer für ein evtl. nachfolgendes Fahrzeug. Das aber von einem sinkenden Vorausfahrer gehemmt gewesen wäre.

Die Sicherung von Oslo gegen Angriffe von See war perfekt. Die deutsche Führung wusste das.

mfg
David Kennedy schrieb:
>
> Hello Allezusammen,
>
> Wenn die Norweger Bluecher mit dem Unterwassertorpedorohr
> erwischt haben wie lange dauert es bevor die dieses Rohr
> wieder laden koennte und noch einmal schiessen?
>
> David

Options: ReplyQuote


Subject Written By Posted
 Unterwassertorpedorohre David Kennedy 07/14/2003 09:23PM
Re:  Unterwassertorpedorohre Helmut Lepper 08/07/2003 11:34AM
Re:  Unterwassertorpedorohre david kennedy 08/07/2003 08:29PM
Re:  Unterwassertorpedorohre Helmut Lepper 08/10/2003 01:41PM
Re:  Unterwassertorpedorohre david kennedy 08/11/2003 07:55AM


Your Name: 
Your Email: 
Subject: 
Spam prevention:
Please, enter the code that you see below in the input field. This is for blocking bots that try to post this form automatically.
 ********   ********  ********   **    **  **    ** 
 **     **     **     **     **  **   **   **   **  
 **     **     **     **     **  **  **    **  **   
 **     **     **     ********   *****     *****    
 **     **     **     **     **  **  **    **  **   
 **     **     **     **     **  **   **   **   **  
 ********      **     ********   **    **  **    **