General Discussions
This is the place to discuss general issues related to the U-boat war or the war at sea in WWII.
addendum #4 (German)
Posted by:
Yuri IL\'IN
()
Date: June 22, 2001 10:54AM
<HTML>Berliner Zeitung, Freitag, 22. Juni 2001
Zur Schonung des deutschen Steuerzahlers
Am 22. Juni 1941 fiel die Wehrmacht in die Sowjetunion ein
Götz Aly
[skiped]
Demgegenüber steht eines fest: Der Krieg gegen die Sowjetunion wurde von deutscher Seite als der \"ungeheuerlichste Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg der Neuzeit\" geführt, wie Ernst Nolte 1963 feststellte. Aber bis heute haben sich die Repräsentanten der Bundesrepublik weder am 22. Juni noch am 8./9. Mai offiziell mit diesem Krieg auseinander gesetzt. Noch nie ist ein Bundespräsident, ein Bundestagspräsident oder auch nur Regierender Bürgermeister, ein Bundeskanzler oder Bundesaußenminister an einem dieser Tage vor das sowjetische Ehrenmal im Berliner Tiergarten getreten.
Notwendig wäre das aus drei Gründen. Zur Erinnerung an die vielen Millionen Opfer aus allen Republiken der Sowjetunion und zum Gedenken an die Toten der Roten Armee, die das Recht der Notwehr auf ihrer Seite hatten. Daneben - und nicht im Widerspruch dazu - wäre an die deutschen Opfer zu erinnern, die aus rassistischer Überheblichkeit oder aus Abenteuerlust, aus falschem Gehorsam, aus ebenso falschem vaterländischen Pflichtgefühl oder einfach unter verschiedenen Formen des Mitläufertums und des Zwangs in diesen Krieg gezogen sind. So leicht das kollektive Urteil über die Wehrmacht fällt, so schwer ist über das Schicksal des einzelnen deutschen Gefallenen - zum Beispiel über Gerhard Schröders Vater Fritz - zu rechten. Schließlich wäre eine offizielle Geste an diesem 22. Juni auch deshalb im Sinne fast aller heute lebenden Deutschen, weil sie eines sehr genau wissen: Nicht unbedingt ihren Wohlstand, aber ihr Glück und ihre Freiheit verdanken sie allein der Niederlage.
</HTML>
Zur Schonung des deutschen Steuerzahlers
Am 22. Juni 1941 fiel die Wehrmacht in die Sowjetunion ein
Götz Aly
[skiped]
Demgegenüber steht eines fest: Der Krieg gegen die Sowjetunion wurde von deutscher Seite als der \"ungeheuerlichste Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg der Neuzeit\" geführt, wie Ernst Nolte 1963 feststellte. Aber bis heute haben sich die Repräsentanten der Bundesrepublik weder am 22. Juni noch am 8./9. Mai offiziell mit diesem Krieg auseinander gesetzt. Noch nie ist ein Bundespräsident, ein Bundestagspräsident oder auch nur Regierender Bürgermeister, ein Bundeskanzler oder Bundesaußenminister an einem dieser Tage vor das sowjetische Ehrenmal im Berliner Tiergarten getreten.
Notwendig wäre das aus drei Gründen. Zur Erinnerung an die vielen Millionen Opfer aus allen Republiken der Sowjetunion und zum Gedenken an die Toten der Roten Armee, die das Recht der Notwehr auf ihrer Seite hatten. Daneben - und nicht im Widerspruch dazu - wäre an die deutschen Opfer zu erinnern, die aus rassistischer Überheblichkeit oder aus Abenteuerlust, aus falschem Gehorsam, aus ebenso falschem vaterländischen Pflichtgefühl oder einfach unter verschiedenen Formen des Mitläufertums und des Zwangs in diesen Krieg gezogen sind. So leicht das kollektive Urteil über die Wehrmacht fällt, so schwer ist über das Schicksal des einzelnen deutschen Gefallenen - zum Beispiel über Gerhard Schröders Vater Fritz - zu rechten. Schließlich wäre eine offizielle Geste an diesem 22. Juni auch deshalb im Sinne fast aller heute lebenden Deutschen, weil sie eines sehr genau wissen: Nicht unbedingt ihren Wohlstand, aber ihr Glück und ihre Freiheit verdanken sie allein der Niederlage.
</HTML>